Häufig gestellte Fragen an die Wiener Linien zum Thema Sicherheit und Service

Die öffentlichen Verkehrsmittel sollen weiterhin zu den sichersten Orten in Wien zählen.  So wurden seit 2016 zahlreiche Maßnahmen geplant und umgesetzt: Unter anderem eigene Security-MitarbeiterInnen der Wiener Linien, mehr Videoüberwachung, mehr Servicepersonal, Sauberkeit und Beleuchtung.  Die Antworten zu den wichtigsten Fragen finden Sie hier:

 

Thema Security-Team

Welche Aufgaben hat das Security-Team und wo wird es eingesetzt?

Das Security-Team kümmert sich um die Einhaltung der Hausordnung. Ziel des Security-Teams ist es, in schwierigen Situationen deeskalierend einzugreifen. Sie verweisen jene Menschen der Stationen und Züge, die sich dort nicht zu Beförderungszwecken aufhalten, andere Fahrgäste belästigen oder sich nicht an die Hausordnung halten. Sie werden im gesamten U-Bahn-Netz in den Stationen und Zügen unterwegs sein und mit ihrer Anwesenheit das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste verstärken.

Ab wann ist das Team aktiv und wie viele MitarbeiterInnen werden zum Einsatz kommen?

Mit Ende März beginnt die Suche nach den künftigen MitarbeiterInnen für das Security-Team. Ende August nehmen die ersten MitarbeiterInnen des Security-Teams ihre Arbeit auf. Bis Ende des Jahres werden rund 60 MitarbeiterInnen im Schichtbetrieb im Netz unterwegs sein. Bis 2019 sind es dann rund 120 KollegInnen.

Wo kann ich mich für das Security-Team bewerben?

Der Bewerbungsprozess startet mit Montag, 27. März. Bewerbungen können direkt über das Job-Portal auf der Wiener-Linien-Website eingereicht werden.

Sind das Wiener-Linien-MitarbeiterInnen oder externe Securitys?

Die neuen KollegInnen werden bei den Wiener Linien angestellt. Interessierte BewerberInnen können sich über die Wiener-Linien-Website für das Security-Team bewerben.

Wie kann ich die Security-MitarbeiterInnen im Fall der Fälle kontaktieren?

Die Securitys sind im gesamten U-Bahn-Netz unterwegs. Sie werden von der Leitstelle zu jenen Orten geschickt, wo ihre Hilfe benötigt wird. Wenn sich Fahrgäste nicht wohlfühlen, können die KollegInnen direkt angesprochen werden. Sollten die Security-Team-MitarbeiterInnen gerade nicht vor Ort sein – keinesfalls zögern und die Leitstelle (mittels Notsprechstelle in den Fahrzeugen und Stationen) informieren. Sie veranlasst dann die weiteren Schritte.

Mit welchen Kompetenzen werden die MitarbeiterInnen ausgestattet? Dürfen sie jemanden festhalten bzw. auch strafen?

Ziel des Security-Teams ist es, in schwierigen Situationen deeskalierend einzugreifen. Die Wiener Linien haben die Möglichkeit innerhalb der Grenzen angemessen zu agieren, um ihre zivilrechtlichen Ansprüche zu sichern bzw. das Hausrecht durchzusetzen.

Grundsätzlich werden die Security-Team-MitarbeiterInnen bei Verstößen gegen die Hausordnung zuerst das Gespräch suchen. Wenn sich im Zuge dessen herausstellt, dass die Person sich nicht einsichtig zeigt, werden die MitarbeiterInnen auch die jeweils dafür vorgesehenen weiteren Schritte setzen.

Sind sie auch als Fahrscheinkontrolleure unterwegs?

Das Kontrollieren der Tickets wird weiterhin von den KollegInnen der Fahrscheinkontrolle durchgeführt.

Werden die MitarbeiterInnen bewaffnet sein?

Zum Eigenschutz werden die MitarbeiterInnen mit einem Abwehrspray ausgerüstet.

Wie werden die MitarbeiterInnen ausgebildet?

Die MitarbeiterInnen des Security-Teams werden speziell für ihre Aufgaben ausgebildet. Die Ausbildung dauert rund einen Monat. Darin enthalten sind Schulungen zur Hausordnung, Netz, Sicherheitseinrichtungen, Deeskalations- und Diversitätsseminare, Erste-Hilfe-Kurse, etc. Die Kurse und Schulungen werden sowohl hausintern organisiert als auch mit der Sicherheitsakademie der Polizei durchgeführt.

Was wird die Einführung des Sicherheitsteams kosten?

Es entstehen keine zusätzlichen Kosten. Es gibt keinen zusätzlichen Finanzierungsbedarf seitens der Stadt, weil intern umgeschichtet wird (z. B. natürlicher Abgang von Stationswart-Personal, technische Aufgaben werden in der Leitstelle gebündelt).

Werden die externen Securitys, die bisher unterwegs waren, weiterhin im Einsatz sein?

Die zehn externen Security-Mitarbeiter, die derzeit entlang der U-Bahn-Linien U3, U6 und in weiteren zentralen Knotenstationen Präsenz zeigen, bleiben bis auf weiteres im Einsatz.

 

Thema Service-MitarbeiterInnen

Was ist der Unterschied zwischen dem Security-Team und den Service-MitarbeiterInnen? Woran erkenne ich die Mitarbeiter?

Das Security-Team kümmert sich um die Einhaltung der Hausordnung. Die Service-MitarbeiterInnen sind erste AnsprechpartnerInnen für Fahrgäste bei Fragen zu Tickets, Fahrplänen oder Umsteigemöglichkeiten. Die MitarbeiterInnen werden jeweils gut sichtbar als Security-Team oder Service-MitarbeiterIn erkennbar sein und mit ihrer Anwesenheit das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste verstärken.

Werden dafür neue MitarbeiterInnen aufgenommen?

Die Aufgaben der Service-MitarbeiterInnen werden von den KollegInnen der Stationsüberwachung übernommen. Daher wird kein neues Personal benötigt.

Erhalten die MitarbeiterInnen noch spezielle Schulungen/Umschulungen?

Die StationswartInnen verfügen über eine grundlegende Ausbildung in verschiedensten Bereichen (Netzkunde, Tarifkunde, Erste Hilfe, etc.). Derzeit wird noch evaluiert, ob es zusätzliche Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen braucht.

Welche Aufgaben werden sie übernehmen?

Unser Ziel ist es, das Service für die Fahrgäste weiter auszubauen. Ihnen werden künftig 210 Service-MitarbeiterInnen zur Verfügung stehen, unmittelbar auf den Bahnsteigen und in den Zügen. Sie sind direkte Ansprechpartner und erteilen Auskünfte zu Fahrplänen, Umsteigemöglichkeiten bis hin zu Ticket-Infos. In Stationen mit hoher Frequenz werden moderne Service-Points mit Infosäulen errichtet. Sind die Service-MitarbeiterInnen gerade nicht vor Ort, können Fahrgäste mit der Infosäule direkt Kontakt mit der Leitstelle aufnehmen und erhalten so ihre gewünschten Informationen und Auskünfte.

Wer übernimmt die technischen Überprüfung (Rolltreppen, Aufzüge, Entwerter, etc.)?

Die meisten technischen Anlagen in den Stationen können über die Leitstelle ferngewartet werden. Im Störungsfall werden von der Leitstelle die Fachabteilungen dann direkt informiert. Die Fachabteilungen schicken dann Mitarbeiter vorbei.

Wo sind die Stützpunkte/Service Points genau?

Es werden über das ganze Netz verteilt Service Points eingerichtet. In den stark frequentierten Stationen werden moderne Service Points mit Infosäulen errichtet. Bei Störungen helfen die MitarbeiterInnen, den U-Bahn-Betrieb rasch wiederherzustellen. Auch hier werden Infosäulen zur Kontaktaufnahme für Fahrgäste zur Verfügung stehen. Der genaue Plan wird derzeit noch finalisiert.

Werden damit ehemalige Stationsüberwachungen geschlossen/aufgelassen?

Es werden über das ganze Netz verteilt Service Points eingerichtet. Insgesamt werden rund 210 MitarbeiterInnen die Service Points betreuen bzw. als mobile Service-MitarbeiterInnen im U-Bahn-Netz unterwegs sein.

Ich habe gehört, dass es jetzt mehr StationswartInnen gibt als künftig Service-MitarbeiterInnen? Müssen die Leute jetzt um ihren Job fürchten?

Die Aufgaben der künftigen Service-MitarbeiterInnen werden von den KollegInnen der Stationsüberwachung übernommen. Die künftige Anzahl der MitarbeiterInnen basiert auf natürlichen Abgängen durch MitarbeiterInnen, die in den Ruhestand treten.

Wann wird das neue Konzept umgesetzt?

Die Umrüstung der Stationsüberwachungen zu Service Points beginnt diesen Herbst. Heuer werden noch 5 dieser Points errichtet. Zeitgleich werden auch die ersten Service-MitarbeiterInnen unterwegs sein. Insgesamt dauert die Umstellung bis 2019.

 

Thema Videoüberwachung

Wie viele Kameras sind derzeit in den Stationen und Fahrzeugen der Wiener Linien im Einsatz?

Insgesamt sind in den Stationen und Fahrzeugen der Wiener Linien rund 11.000 Kameras im Einsatz. Alle 104 U-Bahn-Stationen werden mit insgesamt 2.200 Kameras videoüberwacht. An der Straßenoberfläche im Bereich des Straßenbahn- und Busbetriebs sind rund 150 Kameras installiert. Insgesamt sind 135 U-Bahn-Züge mit rund 3.300 Kameras ausgestattet, das sind rund 85%. Dazu kommen noch 253 Straßenbahnen mit rund 3.000 Kameras (knapp 50% der aktuellen Flotte) und 324 Busse mit rund 1.800 Kameras, das sind über 60% des Bus-Fuhrparks. Auch die Aufzüge in den Stationen sind mit Videokameras ausgestattet, das sind insgesamt rund 550.

Wo wird weiter ausgebaut/investiert?

Von den insgesamt 326 Niederflur-Straßenbahnen, die zum Fuhrpark der Wiener Linien gehören, waren die 152 Garnituren der ersten Liefergeneration bei ihrer Anlieferung nicht mit Videoüberwachung ausgestattet. Bis Anfang 2017 wurden bereits 98 Züge davon nachgerüstet. 2018 wird dieses Nachrüstprogramm abgeschlossen. Dann sind alle ULF-Straßenbahnen videoüberwacht. Die 174 ULF-Garnituren der zweiten Generation wurden bereits mit Videoüberwachung angeliefert. Die neuen Straßenbahnen, die Flexitys, die ab Ende 2018 in Wien unterwegs sein werden, werden mit Videoüberwachung ausgestattet sein. Insgesamt werden alle neu gelieferten Züge und Busse automatisch mit Kameras angeliefert. Im Bereich der U-Bahn werden noch heuer die Stationen Simmering, Enkplatz, Zippererstraße und Gasometer mit Kameras, die dauerhaft aufzeichnen, ausgerüstet.

Wie oft greift die Polizei auf die Videobilder der Videoüberwachung zurück?

Im vergangenen Jahr hat die Polizei rund 4.300 mal auf das Videomaterial der Wiener Linien zurückgegriffen. Mit den Bildern konnten zahlreiche Straftaten erfolgreich aufgeklärt werden. Die Daten werden 48 Stunden gespeichert und können innerhalb dieser Frist von der Polizei angefordert werden. Ansonsten werden die Bilder automatisch überschrieben.

 

Thema Sauberkeit & Beleuchtung

Sauberkeit

Tagsüber haben wir in Zügen und U-Bahn-Stationen rund 20 MitarbeiterInnen im Auftrag der Wiener Linien im Einsatz, die Müll ausräumen und kleinere (akute) Reinigungen vornehmen können. Gröbere Verunreinigungen werden aber sofort nach Erhalt der Information gereinigt. Wagen, die sich im Fahrgastbetrieb befinden, werden umgehend getauscht. Alle vier bis sechs Wochen kommen die Wagen in die Waschanlage. Busse fahren fast täglich durch die Waschanlage. Jede Nacht sind bis zu 400 MitarbeiterInnen für die Reinigung der U-Bahnzüge und Stationen im Einsatz. Täglich entleeren sie Mistkübel, entfernen Kaugummis, wischen Handläufe, Haltestangen/-griffe und diverse Flächen, kehren die Böden und reinigen auch die Aufzüge grob. Einmal in der Woche werden die Böden in jedem Fahrzeug aufgewaschen. Wenn etwas verschüttet wird, wird der Boden in diesem Fahrzeug sofort aufgewaschen. Zusätzlich werden einmal pro Woche die Böden, Bahnsteige und Wände der U-Bahn-Stationen nass gewaschen.

Beleuchtung

Auch die Beleuchtung trägt zum Sicherheitsgefühl bei. Die Wiener Linien stellen auf LED-Beleuchtung um und „erhellen“ die Stationen laufend. Im Zuge der Modernisierung der Station Stadtpark wurde die Beleuchtung auf LED umgerüstet. Alle Neubaustationen der U1-Verlängerung nach Oberlaa sind ebenfalls mit LED-Leuchten ausgerüstet. Ende des Jahres wird die Modernisierung der Station Währinger Straße abgeschlossen, 2018 startet die Sanierung der Station Nußdorfer Straße. Auch hier werden künftig LED-Leuchten für eine bessere Beleuchtung und damit ein gesteigertes Sicherheitsgefühl sorgen. 18.000 Leuchtstoffröhren wurden in den letzten Jahren bereits gegen LED-Leuchten getauscht.

 

Thema Musik

In der Hausordnung wird doch explizit angeführt, dass das Musizieren in den Stationen und Fahrzeugen der Wiener Linien verboten ist. Wie passt das zusammen?

Wir wollen – ähnlich wie in London – in ausgewählten Stationen künftig jungen KünstlerInnen die Chance geben, zu musizieren. Dadurch werden die U-Bahn-Stationen belebter und bunter. Wir laden im Frühjahr MusikerInnen und kleine Musikgruppen dazu ein, sich bei uns zu bewerben. Die Bewerbung wird über die Wiener-Linien-Website laufen. Danach wählt eine Fachjury die besten Darbietungen aus. Das Musizieren wird daher nur an den dafür vorgesehenen Plätzen möglich sein und auch nur, wenn die/der Musiker/in dazu ausgewählt wurde.

Wie funktioniert die Bespielung? Kann ich mit meiner Gitarre einfach da hin und auftreten?

Wir laden im Frühjahr MusikerInnen und kleine Musikgruppen dazu ein, sich bei uns zu bewerben. Die Bewerbung wird über die Wiener-Linien-Website laufen. Danach wählt eine Fachjury die besten Darbietungen aus, um qualitativ hochwertige Musikdarbietungen zu gewährleisten.

Warum startet das Pilotprojekt am Westbahnhof? Sollte man nicht eigentlich kleinere Stationen damit beleben?

Wir starten mit einem Pilotprojekt am Westbahnhof. Wir sammeln hier auch Feedback ein, was unsere Fahrgäste von diesem Konzept halten und werden danach evaluieren, wie das Projekt weiterlaufen wird. Grundsätzlich ist in größeren Stationen natürlich mehr Platz, damit Fahrgäste auch weiterhin bequem zu den Bahnsteigen gelangen.

 

Foto: Wiener Linien/ Johannes Zinner

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