Öffi-News

Wiener Linien auf wienerisch gegen Türblockierer

Mit Augenzwinkern machen die Wiener Linien seit einigen Wochen auf ein wichtiges Thema aufmerksam: Nach Abfertigung der U-Bahn ist das Einsteigen in den Zug nicht mehr erlaubt. „Unsere Fahrgäste wollen pünktlich ankommen, deswegen müssen wir auch pünktlich abfahren“, erklärt Eduard Winter, Geschäftsführer der Wiener Linien. Trotz Durchsagen, rotem Blinklicht und akustischem Signal kommt es tagtäglich vor, dass Fahrgäste im letzten Moment in die Tür springen oder versuchen sie aufzuhalten. „Das bringt nichts und führt zu Verspätungen“, sagt Winter und weist darauf hin, dass die U-Bahn zur Hauptverkehrszeit alle 2 bis 3 Minuten unterwegs ist. „Hedi, Franz und Ferdl sollen den Fahrgästen der Wiener Linien in den nächsten Wochen etwas Gelassenheit demonstrieren. Frau Hedi mahnt beim Einsteigen: „Net so hetz‘n!“ Auch der Franz sagt „Stress di net!“ und „Badewaschl“ Ferdl bringt es auf den Punkt: „Einespringa verboten!“

U4: Modernisierung ist fertig

Pünktlich seit Schulbeginn am 5. September ist die U4 wieder auf der gesamten Strecke von Heiligenstadt bis Hütteldorf unterwegs. Modernisiert wurden während der Sperre von 30. April bis 4. September Gleise und Gleisuntergrund der grünen U-Bahn-Linie. Um die U4 moderner und zuverlässiger zu machen, starteten die Wiener Linien 2014 Sanierungsarbeiten, welche noch bis 2024 laufen. Modernisiert werden dabei nicht nur Strecken und Gleise, auch neue Weichen werden im Zuge der Modernisierung eingebaut, Stellwerke erneuert und Stationen saniert. Viele dieser Arbeiten können bei Nacht oder bei laufendem Betrieb durchgeführt werden. Damit werden die über 100 Jahre alte Trasse und die Stationsgebäude auf den heutigen Stand der Technik gebracht.

Neuer Rekord: 715.000 Jahreskarten im Umlauf

Rund 715.000 BesitzerInnen sind mit der Jahreskarte günstig im Wiener Öffi-Netz unterwegs – ein neuer Rekordwert. „Durch den laufenden Ausbau des öffentlichen Verkehrs sind immer mehr Wienerinnen und Wiener umweltfreundlich, rasch und günstig mit U-Bahn, Bus und Bim unterwegs“, so Günter Steinbauer, Geschäftsführer der Wiener Linien. Im Vergleich zu anderen europäischen Städten liegt der Preis für die Wiener Öffi-Jahreskarte im absoluten Spitzenfeld. Mit der Jahreskarte ist man um nur einen Euro pro Tag bequem und günstig in Wien unterwegs.
Im EU-Vergleich zählt die Jahreskarte mit 365 Euro für die Wiener Öffis zu den günstigsten. So zahlt man für eine Jahreskarte in München rund 730 Euro, in Hamburg ca. 1.000 Euro, in London fast 4.000 Euro.

5 neue Stationen für die U1

Ab 2. September 2017 fährt die U1 bis nach Oberlaa und wird damit die längste U-Bahn-Linie Wiens. Ab dem Reumannplatz bekommt die rote U-Bahn-Linie fünf neue Stationen dazu und verkürzt somit die Fahrzeit von Oberlaa zum Stephansplatz auf 15 Minuten. Die neuen Stationen heißen: Troststraße, Altes Landgut, Alaudagasse, Neulaa, Oberlaa. Die U-Bahn-Verlängerung führt auch zu Veränderungen im Bus- und Straßenbahnnetz. So fährt die Straßenbahnlinie 67 dann zwischen Otto-Probst-Platz und Reumannplatz und viele Buslinien werden künftig schon bei der Alaudagasse an die U1 andocken. Außerdem wird das Bus-Angebot verbessert. Die Betriebszeiten vieler Linien werden so ausgeweitet, dass die erste und die letzte U-Bahn erreicht werden kann. Die Industriegebiete in Inzersdorf werden in Zukunft sowohl an die U6 als auch an die U1 angebunden.

Von der Pferdetramway zur U-Bahn-Simulation im Verkehrsmuseum Remise

In den Hallen der ehemaligen Tramway-Remise Erdberg erzählen die Wiener Linien 150 Jahre Öffi-Geschichte. Von der ersten Fahrt der Pferdetramway bis in die Gegenwart gibt es für die ganze Familie viel zu sehen. Außerdem zu entdecken: eine der größten Sammlungen historischer Fahrzeuge in Europa. Dazu gehören etwa die Pferdetramway von 1868, der legendäre „Amerikaner“ der Nachkriegszeit und der „Reichsbrückenbus“, der 1976 in die Donau stürzte. Der Mix aus Historisch und Modern macht dabei den Reiz der Ausstellung aus. Neben den Exponaten vermitteln zahlreiche Themeninseln Interessantes und Kurioses rund um die Wiener Öffis, und an den interaktiven Stationen heißt es Mitmachen und Ausprobieren. Man kann zum Beispiel den Unterschied zwischen Gleich- und Wechselstrom testen oder sich im U-Bahn-Simulator als U-Bahn-FahrerIn beweisen.

Historische U6-Stationen werden fit für die Zukunft

Seit einigen Jahren revitalisieren die Wiener Linien die historischen Stationsgebäude von Otto Wagner entlang der U6. Derzeit wird die rund 120 Jahre alte Station Währinger Straße generalsaniert. Der Bahnsteig in Richtung Siebenhirten war in den letzten Monaten gesperrt, nun sind wieder beide Bahnsteige zugänglich. Die zweite Bahnsteigsperre (in Richtung Floridsdorf) beginnt im Frühjahr 2017. Die Generalsanierung umfasst u.a. den Abbruch und die Erneuerung der Bahnsteige, die Sanierung von Fassaden und des Mauerwerks, die Rekonstruktion der historischen Fliesenbeläge und den Einbau eines Blindenleitsystems. Auch die Stiegen zu den Bahnsteigen werden erneuert, die Dachkonstruktion sowie die Haustechnik modernisiert und zusätzliche Kameras zur Videoüberwachung eingebaut. „Schritt für Schritt sanieren wir die denkmalgeschützten Otto-Wagner-Stationen entlang der U6. Wir erhalten diese Baudenkmäler aus dem Jugendstil und machen sie fit für Jahrzehnte. Trotz der Generalsanierung, können wir für unsere Fahrgäste zumindest einen Bahnsteig immer offenhalten“, erklärt Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer.

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